Wissen für Fabrikautomation

Thermografiebasiertes Prüfsystem beim Presshärten
Abbildung Funktionsprinzip
Produktfamilien-Verschlagwortung
weiter Prüftechnik weiter Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung weiter Thermografie weiter Thermografie-Prüflösungen
Funktionsprinzip
Auf dem Gebiet der Materialprüfung bietet die Thermografie eine sichere und effiziente Lösung. Als flächenhaftes, berührungsloses und automatisiertes Messverfahren ist sie in der Lage, in Echtzeit Thermogramme zu erfassen und diese anhand definierter Schwell- und Grenzwerte zu bewerten sowie zu dokumentieren. Das Thermografie-Prüfsystem PRESS-CHECK überwacht beim Presshärten die Temperaturverteilung der gesamten Oberfläche von Blechteilen mit zwei leistungsstarken Thermografiekameras verschiedener Wellenlängen.
Eine hochauflösende Thermografiekamera (IR-Kamera 1) im kurzwelligen Infrarotbereich ermöglicht die exakte Hochtemperaturerfassung der auf bis zu 950°C erhitzten Bleche vor dem Pressvorgang. Diese Kamera erkennt zusätzlich die Konturen der Bleche, generiert daraus automatisch Messfelder und verhindert somit eine fehlerhafte Positionierung im Werkzeug. Versehentlich übereinander liegende Bleche können ebenso erkannt werden. Die Fehlermeldung erfolgt unmittelbar an die Maschinensteuerung, wodurch der Pressvorgang gestoppt und ein erhöhter Werkzeugverschleiß oder sogar eine Werkzeugschädigung vermieden werden kann.
Ob der beim Pressvorgang definierte Abkühlprozess innerhalb der Qualitätsgrenzen liegt, wird mit der zweiten Thermografiekamera (IR-Kamera 2) ermittelt. Diese im langwelligen Infrarotbereich arbeitende Thermografiekamera ermittelt hochpräzise die Temperaturverteilung der umgeformten Bleche unmittelbar nach dem Pressen. Alle durch die Auswertesoftware klassifizierten fehlerhaften Bauteile werden zur vollautomatischen und robotergestützten Aussortierung an die Maschinensteuerung gemeldet. Damit erfolgt eine Reduzierung der Ausschussraten auf ein Minimum, was zu einer deutlichen Kostensenkung sowie zur Erhöhung der Produktivität führt.